Anmerkung des Übersetzers:

Dieser Artikel ist Teil 3 der Besprechung des Wachtturm-Studienartikels Was wir über Jehovas zukünftige Urteile wissen. Falls Sie Teil 1 verpasst haben, können Sie ihn HIER nachlesen. Für Teil 2 klicken Sie HIER.


Der betreffende Wachtturm-Artikel trägt die Überschrift: “WAS WIR NICHT WISSEN“. Die Quintessenz ist unverblümt, dass das, was sie selbst zugeben, nicht zu wissen, in Wirklichkeit völlig irrelevant ist im Vergleich zu dem, was sie tatsächlich nicht wissen und hätten wissen müssen. Man könnte sogar ein Buch darüberschreiben, was die Zeugen Jehovas alles nicht über Jehovas zukünftige Gerichte wissen. Tatsächlich hat jemand ein Buch darübergeschrieben, nämlich ich. Das Buch heißt Jehova selbst ist König geworden”. Aber auch ich gebe nicht vor, alles zu wissen. Deshalb habe ich dem Buch auch den folgenden Untertitel gegeben: “Eine Einführung in die Apokalypse“.

Ich habe jedem Mitglied der Leitende Körperschaft und jeder Zweigstelle in der ganzen Welt ein kostenloses Exemplar der ersten Ausgabe zugeschickt. Gleichzeitig bezweifle ich aber, dass irgendjemand von ihnen das Buch tatsächlich gelesen hat. Sie sind einfach nicht daran interessiert. Die Leitende Körperschaft hat auf ihrer Jahresversammlung erklärt, dass sie die alleinigen Rechte an der Wahrheit besitzt und dass jede Art von neuem Licht von Jehova nur durch sie kanalisiert werden kann. Sie sehen. Dies ist also derselbe Grund, warum die Zeugen Jehovas nichts wissen. Es liegt daran, dass diejenigen, die sie als irdisches Sprachrohr Jehovas betrachten, es ihnen nicht gesagt haben.

Aber nehmen Sie mich nicht beim Wort. Überlegen Sie genau, was Gott in dem Buch erklärt hat, das er selbst gesponsert hat. “Du hast all das gehört und gesehen. Willst du es nicht verkünden? Ab jetzt kündige ich dir Neues an, gut gehütete Geheimnisse, die du nicht gekannt hast. Es wird gerade erst geschaffen, nicht schon vor langer Zeit, etwas, wovon du bis heute nie gehört hast, damit du nicht sagen kannst: ‚Das habe ich doch schon gewusst.‘ Nein, du hast es nicht gehört und nicht gewusst und in der Vergangenheit waren deine Ohren nicht geöffnet. Denn ich weiß, dass du sehr treulos bist und seit deiner Geburt als Gesetzes­übertreter bezeichnet wirst. (Jesaja 48:6-8)

Wir könnten zu Recht fragen: Wann ist denn “jetzt“? Denn Gott sagt: “ab jetzt“. Oder wann ist nicht schon vor langer Zeit“? Denn Gott sagt weiter: “wovon du bis heute nie gehört hast“.

Fairerweise muss man sagen, dass Gott hier nur symbolisch zu den Israeliten gesprochen hat. Der “Jakob”, an den Gottes Worte gerichtet sind, betrifft das “Israel Gottes”, auf das sich Paulus im Galaterbrief bezieht. Nur dass es “jetzt” und “von jetzt an” ist, wenn Jehova seine gut gehüteten Geheimnisse, die euch unbekannt waren, seinem nicht vertrauenswürdigen Diener am Tag des Herrn offenbaren wird. Die Offenbarung von Gottes Gerichten ist das Thema der Apokalypse.

Um es so einfach und prägnant wie möglich zu sagen: Die Herrschaft Jesu in seinem Reich hat nicht im Jahr 1914 begonnen. Lassen Sie es mich anders sagen: Der Tag des Herrn hat bis heute noch nicht begonnen. Und damit ändert sich alles. Oder besser gesagt, es wird in Zukunft alles ändern, wenn die Apokalypse tatsächlich beginnt.

Was den Wachtturm-Artikel betrifft, so behaupten sie, dass die Milliarden von Menschen, die noch nicht die Gelegenheit hatten, die Wahrheit zu lernen, diese Gelegenheit in der Zukunft noch haben werden, sogar nach der Drangsal, was vermutlich auch die Zeit ist, in der die Vereinten Nationen damit beginnen werden, alle weltweiten falschen Religionen zu zerstören. Dies ist daher sehr seltsam, wenn man bedenkt, dass die Wachtturm-Gesellschaft immer gesagt hat, dass die Drangsal direkt in Harmagedon übergehen wird.

Aber bedenken Sie gleichzeitig, dass auch die Apokalypse zu diesem Zeitpunkt noch nicht begonnen hat. Aber was können wir dann erwarten, wenn die Apokalypse tatsächlich beginnt? Neben der Vertreibung Satans und seiner Engel aus dem Himmel, die in der unsichtbaren Geisterwelt stattfinden wird, wird im sechsten Kapitel der Offenbarung die zukünftige Offenbarung der Gerichte Jehovas als eine mit sieben Siegeln versiegelte Schriftrolle dargestellt. Das Öffnen der ersten vier Siegel bedeutet die Entfesselung der vier Reiter der Apokalypse. Über die Reiter, die Krieg, Hunger und Seuchen bringen werden, heißt es im achten Vers: “Und da! Ich sah ein fahles Pferd, und der darauf saß, hatte den Namen Tod. Und das Grab folgte dicht hinter ihm. Und sie erhielten Macht über ein Viertel der Erde, um zu töten – mit einem langen Schwert, mit Lebensmittel­knappheit, mit tödlicher Plage und durch die wilden Tiere der Erde. (Offenbarung 6:8)

Ich werde hier keinen weiteren Platz verschwenden, indem ich noch einmal im Detail erkläre, wie wir dann sicher sein können, dass die Reiter der Apokalypse nicht schon im Jahr 1914 auf die Erde losgelassen wurden. Darüber habe ich in der Tat schon viele Seiten gefüllt. Lassen Sie mich nur darauf hinweisen, dass das Buch der Wahrheit offenbart, dass die Reiter, die

Krieg, Hunger und Krankheiten verursachen, die Macht über ein Viertel der Weltbevölkerung erhalten werden. Die Tatsache, dass das Grab dem Reiter namens Tod dicht auf den Fersen ist, bedeutet, dass, wenn die Apokalypse etwa in diesem Jahr, 2024, beginnen würde, was durchaus möglich ist, wir damit rechnen können, dass etwa zwei Milliarden Seelen vom Grab beansprucht werden, bevor diese Periode zu Ende geht.

Wenn dieses Ereignis bereits im Jahr 1914 begonnen hätte, hätten wir dann auch erwarten müssen, dass die Weltbevölkerung seither von etwa einer Milliarde Menschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf heute acht Milliarden Seelen explodiert? Bitte lassen Sie hier den gesunden Menschenverstand walten.

Lasst die Leitende Körperschaft ihr neues Licht auf alle Ungläubigen scheinen, indem sie sie dazu bringt, die Wahrheit nach der großen Drangsal anzunehmen. Millionen von Menschen, die jetzt leben, werden durch die Verwüstungen von Krieg, Hunger und Seuchen getötet werden. Die gute Nachricht ist, dass sie in das Grab gehen und nicht direkt im Feuersee landen werden.

4 Gibt es eine biblische Grundlage, den Sintflutbericht als prophetisches Vorbild aufzufassen? Nein. Warum kann man das sagen? Jesus verglich zwar „die Zeit Noahs“ mit seiner Gegenwart, aber er deutete nicht an, dass die Sintflut ein prophetisches Vorbild ist und es für jede Person und jedes Ereignis ein entsprechendes Gegenbild gibt. Auch ging er nicht auf das Verschließen der Tür ein, sodass man daraus eine prophetische Bedeutung ableiten könnte. Trotzdem gibt es natürlich vieles, was wir aus dem Bericht über Noah und die Sintflut lernen können.

Es scheint, dass die Wachtturm-Gesellschaft die Wahrheit völlig aus den Augen verloren hat. Dies ist also das Ergebnis der jahrelangen Verbreitung einer Lüge (1914). Erstens verglich Jesus nicht die Tage Noahs mit “der Zeit seiner Gegenwart“. Jesus verglich die Tage vor der Sintflut, als die Menschen heirateten, aßen und tranken und ihren täglichen Geschäften nachgingen, mit den Tagen kurz vor seiner Gegenwart, einer Zeit, in der die Menschen ebenfalls essen und trinken und ihren täglichen Geschäften nachgehen werden.

Wollen Sie wirklich wissen, was Jesus zu diesem wichtigen Thema gesagt hat, ohne dass die Wachtturm-Gesellschaft zusätzliche Worte einfügt, um die Bedeutung zu verfälschen? Dies ist, was Jesus selbst sagte: “Doch den Tag und die Stunde kennt niemand, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater. So wie die Zeit Noahs war, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. Denn in der Zeit vor der Sintflut aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging, und sie nahmen keine Notiz von allem, bis die Sintflut kam und sie alle mit sich riss. So wird auch die Gegenwart des Menschensohnes sein.  Zwei Männer werden auf dem Feld sein – der eine wird mitgenommen und der andere zurückgelassen. Zwei Frauen werden mit der Handmühle mahlen – die eine wird mitgenommen und die andere zurückgelassen. Bleibt also wachsam, weil ihr nicht wisst, an welchem Tag euer Herr kommt. Eins ist klar: Wenn der Hausbesitzer weiß, zu welcher Zeit der Dieb kommt, dann bleibt er wach und lässt ihn nicht bei sich einbrechen. Deshalb: Haltet auch ihr euch bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr nicht damit rechnet. (Matth. 24:36-44)

Der Kürze halber habe ich die folgenden Verse nicht mit aufgenommen, aber es ist wahrscheinlich der meistzitierte Vers im Buch Matthäus, zumindest von der Wachtturm-Gesellschaft damals. Er beginnt damit, dass Jesus die Frage stellt: “Wer ist wirklich der treue und verständige Sklave“?

Bedenken Sie, dass Jesus hier auf die Frage der Apostel nach der Zeit des Dekrets und der Parusie antwortet. Jesus spricht hier also zu den gesalbten Christen, die kurz vor dem ungewissen Tag und der ungewissen Stunde, in der der Menschensohn kommt, noch leben werden. Jesus fordert seine Sklaven auf, zu beweisen, dass sie bereit sind, denn seine plötzliche Ankunft wird so plötzlich sein wie der Tag, an dem Noah in die Arche ging. Dann werden die einen mitgenommen und die anderen zurückgelassen.

Trotz all ihres Geredes über 1914 gibt selbst die Leitende Körperschaft seit 2013 plötzlich zu, dass Christus noch immer nicht wie ein Dieb in der Nacht gekommen ist, um die Sklaven zu richten, die dazu bestimmt sind, das Haus Gottes zur rechten Zeit zu ernähren. Obwohl sie auf der einen Seite dieses Zugeständnis gemacht haben, werden sie auf der anderen Seite niemals die Konsequenzen akzeptieren. Auch werden sie die Konsequenzen niemals offen zugeben. Was sind nun die Konsequenzen? Es bedeutet, dass die Gegenwart Christi bis heute nicht stattgefunden hat. Daher ist es notwendig, besonders wachsam zu sein. Wachsam wofür?  Wachsam für das Kommen des Herrn!

ENDE TEIL 3